KI Bewerbungsfotos – glänzend, glatt, aber oft ein Eigentor

KI Bewerbungsfotos – glänzend, glatt, aber oft ein Eigentor

Ein Trend, der mehr schadet als nutzt

KI-generiertes Business-Porträt einer jungen Frau im Anzug mit weißen Hemd vor modernem Hintergrund

In sozialen Medien boomt gerade ein neuer Bewerbungs-Hack: Du lädst ein paar Selfies hoch, eine KI verwandelt sie in „perfekte“ Bewerbungsfotos – angeblich in Minuten, für unter 10 Euro. Klingt verlockend. Doch wer sich auf diesen Shortcut verlässt, riskiert im schlimmsten Fall schon im ersten Auswahlprozess auszuscheiden.

Recruiterin Melanie Trommer bringt es auf den Punkt: Diese KI-Fotos sehen oft zu glatt, zu modellhaft aus – und haben mit der echten Person nur noch wenig zu tun. Das fällt spätestens im Vorstellungsgespräch auf. Ergebnis: Enttäuschung auf beiden Seiten.

Hype trifft Realität

 

In TikTok-Videos und Instagram-Reels sieht der Trend simpel aus: „Selfie rein, Job raus“. Die Versprechen sind groß – „100 % angenommen“, „Shooting gespart“. Die Realität: Personaler erkennen die Retusche oft sofort. Ein Bewerbungsfoto soll Vertrauen schaffen, nicht Erwartungen zerstören. Wer auf KI setzt, um komplett ein anderes Gesicht zu präsentieren, schießt übers Ziel hinaus.

Wann KI okay ist – und wann nicht

 

  • Okay: Hintergrund anpassen, Licht korrigieren, leichte Farboptimierung.

  • 🚫 Nicht okay: Gesichtszüge verändern, Körperformen anpassen, komplett generierte Bilder ohne echtes Foto.

 

Bewerbungsfotos sind kein Beauty-Contest. Sie sollen deine Persönlichkeit widerspiegeln – nicht eine KI-Version von dir.

Foto oder kein Foto?

 

In manchen Ländern (z. B. USA, UK) sind Bewerbungsfotos unüblich. In Deutschland dagegen bleibt ein gutes Bild ein Vorteil. Es schafft Wiedererkennung, macht dich greifbarer und kann Sympathie erzeugen – vorausgesetzt, es ist authentisch.

Wenn du ein Foto nutzt, investiere lieber in ein professionelles Shooting. Das ist nicht nur rechtlich sicherer (keine KI-Urheberrechtsfragen), sondern zeigt auch: Du nimmst deine Bewerbung ernst.

KI als Werkzeug, nicht als Ersatz

 

Das Gleiche gilt für Lebenslauf und Anschreiben. KI kann helfen, Texte zu strukturieren oder Ideen zu finden. Aber: Einfach ein generiertes Anschreiben an 20 Firmen schicken, ohne es individuell anzupassen, ist Zeitverschwendung. Personaler merken das sofort.

Ein Bewerbungsfoto ist oft der erste visuelle Eindruck. Wenn dieser Eindruck künstlich wirkt, wirkt das nicht professionell, sondern unehrlich. KI kann ein Hilfsmittel sein – aber im Bewerbungsprozess bleibt Authentizität das stärkste Argument.

Hinweis: Ich biete keine Bewerbungsfotografie an. Mein Fokus liegt auf Business-, Produkt- und Hochzeitsfotografie.

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